Hochschulprofessor Jack van der Veen

Der Hochschulprofessor für Supply Chain Management an der Nyenrode Business Universität, Jack van der Veen, ist sich sicher: „Die Behörden und letztendlich der Verbraucher werden die Unternehmen dazu zwingen, Nachhaltigkeit wirklich ernst zu nehmen. Die Mitarbeiter finden es ebenfalls immer wichtiger. Verschmutzungen auf Kosten anderer sind nicht mehr akzeptabel. Nachhaltigkeit hört nicht an den Unternehmenstoren auf und wird somit zu einem Trigger für Zusammenarbeit. Für wirkliche Verbesserungen braucht man als Unternehmen die Logistikkette. Alleine schafft man es nicht.“

Der Mehrwert solcher Kooperationen ist für Van der Veen völlig klar. „Durch Zusammenarbeit können Unternehmen schneller, besser, kostengünstiger, innovativer und somit auch nachhaltiger operieren. Außerdem macht es mehr Spaß. Mithilfe der IT erschafft man durch Kooperation eine transparente Logistikkette, ohne unnötige Zwischenglieder. Geruckel und Engpässe in der Lieferkette werden sichtbar und können bearbeitet werden. Die Zuverlässigkeit nimmt zu, die Fehlerquote sinkt und die Kundenzufriedenheit steigt.” Der Hochschulprofessor bezeichnet es als Marktversagen, dass diese Zusammenarbeit bislang nur sehr eingeschränkt stattfindet. „Die Generation, die jetzt die Unternehmensführung innehat, sieht häufig keinen Grund für echte Veränderungen. Man hat schon so viele Krisen überstanden. Die Zurückhaltung ist ihnen zur Gewohnheit geworden.”

 

CSRD sorgt für Umdenken

Die bevorstehende Einführung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) wird nach Ansicht von Van der Veen für ein Umdenken sorgen. Dieses ab 2024 schrittweise in Kraft tretende neue europäische Gesetz verpflichtet Unternehmen zu jährlichen Berichten über die Auswirkungen ihrer Aktivitäten auf Mensch und Umwelt. Sowohl für das, was sie selbst tun und die damit verbundenen indirekten Emissionen als auch für das, was in der Logistikkette durch Lieferanten und Kunden geschieht. 

„Ob es einem gefällt oder nicht, die CSRD-Verpflichtung wird hoffentlich für wenigstens einen Teil der Wirtschaft Anlass für die Formulierung einer strategischen Nachhaltigkeitspolitik sein, die mithilfe von konkreten Leistungsmessungen vorangetrieben wird. Dies ist gleichzeitig ein Einstieg in die Zusammenarbeit mit den Partnern in der Logistikkette. Nachhaltigkeit erreicht man nicht alleine, dafür ist die gesamte Kette erforderlich. Für Informationen über Nachhaltigkeitsleistungen - und deren Verbesserung - weiter vorne in der Logistikkette, ist ein Unternehmen auf seine Partner angewiesen. Damit wird die CSRD natürlich auch relevant für Logistikunternehmen die (noch) nicht direkt unter die neue Regelung fallen. Die Auftraggeber werden bereits in Kürze konkrete Zahlen über Nachhaltigkeitsleistungen verlangen.

 

Gemeinsam Logistikprozesse verbessern

Van der Veen fährt fort: „Die CSRD läutet damit ein Zeitalter der Zusammenarbeit ein. Eine unternehmensweite Nachhaltigkeitsagenda ist die Basis für die integrale Verbesserung der gesamten Logistikprozesse. Mithilfe weiterer Digitalisierung wird der gegenseitige Informationsbedarf gedeckt.“

Eine hoffnungsvolle Entwicklung, doch Zusammenarbeit in der Logistikkette ist kein Selbstläufer, warnt der Hochschulprofessor zum Schluss. „Es erfordert eine strategische Vision, was man als Unternehmen erreichen will und mit welchen Partnern. Bei diesem Projekt muss man die Menschen wirklich mitnehmen. Der Schlüssel ist, hierfür das richtige Umfeld zu schaffen.“

 

Hochschulprofessor Jack van der Veen ist Professor für Supply Chain Management an der Nyenrode Business University, wo die Zusammenarbeit in der Kette sein besonderes Augenmerk hat.

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